Villette - Bagnes
No s'Atro Bon Bagna
Unter diesem Namen konstituierte sich im Jahre 1945 die seit 1928 bestehende Trachtentanzgruppe zu einem Verein. Dieser setzte sich unter anderem das Zeil, den Verkauf von altem Mobiliar und traditionellen Gerätschaften an auswärtige Händler durch eigenes Sammeln aufzuhalten. 1966 erwarb der Verein ein halbes Doppelhaus, das seit seiner Errichtung im Jahre 1820 kaum Veränderungen erfahren hatte. In Fronarbeit wurde das Haus renoviert und 1977 wurde das Ortsmuseum eröffnet.
Wohnen und Arbeiten
Das Erdgeschoss zeigt eine für das Val de Bagnes typische Wohnung. Sie besteht aus Küche und Wohnstube, getrennt durch einen langen Korridor. In der Küche erlaubt ein steinerner, in die Mauer eingelassener Ausguss das direkte Abfliessen des Abwassers ins Freie; das Wasser musste wohl ins Haus hinein, nicht aber hinausgetragen werden. Die Wohnstube wurde mit einem Giltsteinofen aus dem Jahre 1824 beheizt. Hier steht auch die altertümliche Bettstatt mit dem ausziehbaren Unterbett und der für den Bettinhalt vorgesehenen Schublade.
Das Obergeschoss ist über eine Aussentreppe erreichbar. Hier werden Werkzeuge und Gerätschaften aus verschiedenen Bereichen der Landwirtschaft und des Handwerks vorgestellt. Die Ausstellung in der Wohnstube widmet sich den eigentlichen Frauenarbeiten. Neben dem Spinnen und Weben gehörte dazu auch die Herstellung von flachen Strohhüten, wie sie an den Sonntagen und bei den landwirtschaftlichen Arbeiten getragen wurden.
Das mit Bildern und Fotografien der Region ausgestatte zweite Stockwerk dient den Vereinsmitgliedern als Versammlungsraum. Besondere Beachtung verdienen hier die Fotos der zahlreichen Bildstöcklein und Kapellen der Gemeinde Bagnes. Eine Hanfbreche erinnert zudem an die Bedeutung, die dieser Pflanze früher bei der Herstellung von Tuch oder von Schnüren zukam.
Praktische Informationen
Ancienne Demeure
Chemin des Dzardis 16
1934 Villette
