Troistorrents

Ganz in der Nähe des Dorfzentrums von Troistorrents stehen nordwestlich der Kirche in einer Schlucht - der Gorges de la Tine - mehrere Gebäude. Sie beherbergten verschiedene Gewerbe, wie sie ebenfalls im Val d'Illiez der weitgehenden Selbstversorgung dienten. Schon für das Jahr 1401 sind zwei Mühlen am Talfluss erwähnt, um 1860 existierten in der Gemeinde drei Mühlen, vier Schmieden und fünf Sägereien.

Zu Beginn des 20. Jhr. wurden die meisten Betriebe stillgelegt. Die durch die Weltwirtschaftskrise und die Weltkriege bewirkten Mangeljahre führten nochmals zu einer unfreiwilligen Renaissance der Selbstversorgung, die aber nach Ende des Zweiten Weltkrieges ein rasches Ende fand.

Die Mühlen zerfielen, auch die Schmiede, die Sägerei und die beiden Walken. Von der ehemaligen Sägerei zeugen heute nur noch schwache Mauerreste und ein Antriebsrad, von der Schmiede neben der alten Brücke ist das entleerte Gebäude geblieben.

Seit 1990 hat die Stiftung Vimoti (Vieux Moulins de la Tine) die Walken und die Getreidemühlen wieder hergerichtet: alte Mühlsteine wurden platziert und neue gemeisselt, die zuführenden Wasserleitungen, die sog. bisses wieder aufgebaut und die Mechanik der Mühlen wieder instandgestellt.

Die alten Anlagen stehen heute voll funktionsfähig da und legen in erster Linie ein wirtschaftliches Zeugnis ab, das dank der Wiederinstandstellung auch technische Aspekte im Massstab 1:1 verstehen lässt. Unter vielen anderen Details findet man hier beispielsweise ein horizontales Wasserrad, ein technisches Detail, das im Wallis nur selten zu sehen ist.

Zur 1997 nach mehrjährigen Renovationsarbeiten eröffneten Anlage zählt auch das ebenfalls wiederhergestellt Wohnhaus des Müllers. Hier kommt auch das Soziale zum Tragen: Das Innere des Hauses mit dem Mobiliar macht auf die frühen Lebensbedingungen aufmerksam.

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