Saint-Luc

Die Mühlen von Saint Luc

Eine Frage der Organisation

Die Burgerschaft von Saint-Luc war im Besitz einer stattlichen Anzahl von untereinander gestaffelten Mühlen, Rieben und Walken, die alle vom gleichen Bach angetrieben wurden. Die Müllerei wurde unter den Burgern von Saint-Luc an den Meistbietenden versteigert. Der Müller verpflichtete sich, während 20 Tagen im Januar und während je 15 Tagen im Juni und im Oktober das Korn des Dorfes zu mahlen. Die ständige Anwesenheit des Müllers war vorab im Winter notwendig, um die Eisbildung auf den Mühlrädern zu verhindern. Weiter hatte der Müller dafür zu sorgen, dass sich die Mahlsteine nicht einseitig abnützten und jeweils mit einer gleichmässig rauhen Oberfläche eine gute Mahlqualität garantierten. Dank der Renovation von 1986 kann das Publikum heute den ganzen Ablauf von der Getreidekultur bis zur Brotherstellung verfolgen.

Mühle, Riebe, Walke

Vom Kirchplatz von Saint-Luc sind die wassergetriebenen Anlagen zu Fuss über den 1996 eröffneten Brotweg oder mit dem Auto in Richtung Ayer zu erreichen. Die abseits des Dorfes gelegenen Mühlen sind lebendige Zeugen der traditionellen bergbäuerlichen Wirtschaft. Im Sommer demonstriert das Klappern der Mühlräder eindrücklich die vielfältige und nachhaltige Nutzung des Wasses der talwärts stürzenden Bäche.

Die hydraulischen Einrichtungen sind in vier Gebäuden untergebracht. Die kleinste Anlage ist die Maismühle (1). Der Mais, der hier gemahlen wurde, stammte von den Feldern bei Siders und wurde zur Brotherstellung verwendet. Weiter unten steht eine Walke (2), mit der die in den Wohnhäusern gewobenen Stoffe geschmeidig gemacht und verfilzt wurden. Es folgen eine Roggen- und eine Weizenmühle (4/5); erstere wird infolge des steilen Geländes auch "Schnelle Mühle" genannt. Am tiefsten Punkt finden sich - unter einem Dach vereint - eine Gerstenriebe und eine Nusspresse (6). Um das Zerquetschen der Körner zu vermeiden, wurde die Gerste bis um 1900 in einem grossen Lärchenholzbecken geschält. Mit der gleichen Vorrichtung konnte auch der Hanf zerrieben werden. Die Nusspresse, die in etwa wie alte Traubenpressen funktioniert, lieferte Speise- und Lampenöl.

Das Ensemble der Mühlen wird durch die einfache, 1793 erbaute Unterkunft des Müllers ergänzt (3). Beachtenswert ist die mächtige Truhe, in der das für den Müller und für die Gemeinde bestimmte Korn zwischengelagert wurde. Das für das Walken der Stoffe benötigte Warmwasser wurde in einem grossen Kochtopf in der Küche aufgeheizt. Die Besucher können sich durch den in den Sommermonaten stets anwesenden Müller in die verschiedenen Arbeitsprozesse einweihen lassen. Und vor Ort kann Vollmehl aus Mais, Roggen oder Weizen erstanden werden.

Praktische Informationen

Die Mühlen von Saint-Luc
3961 Saint-Luc

www.lesmoulinsdest-luc.ch

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