Grosser Sankt Bernhard
Der Pass und das Hospiz
Der Pass und das Hospiz
Einer der direktesten und bekanntesten Alpentransversalen ist der ehemalige Mont-Joux, heute bekannt als der Grosse Sankt Bernhard. Auf 2473 Metern über dem Meer thronend wurde er bereits vor der Römerzeit von Wanderern frequentiert, aber erst die Römer errichteten eine Strasse und Anlagen auf der Passhöhe: Zwei Herbergen und einen Tempel. Mit der Glorie des römischen Imperiums zerfiel auch die Infrastruktur des Passes, seine Überquerung wurde wieder zum Wagnis. Im 11. Jahrhundert errichtete Bernhard von Menthon, der Erzbischof der Diözese von Aosta ein von Mönchen geführtes Refugium für Wanderer auf dem Pass. Dieses wuchs sich alsbald zu einem Hospiz aus und wird seit bald 1000 Jahren nach den Regeln des hl. Augustinus geführt.
Das Museum
Laurent Murith war der wohl ambitionierteste jener Geistlichen im Hospiz, die sich im 18. Jahrhundert neben der Betreuung von Reisenden auch für die Altertumsforschung und Naturwissenschaften zu interessieren begannen. Ihre Aktivitäten führten zur Entstehung einer Sammlung, die im Laufe der Jahre museale Ausmasse erreichte.
Die Dauerausstellung erzählt die Geschichte der Passhöhe vom Altertum bis in die Gegenwart. Sie gewährt Einblicke in die Schwerarbeit des Warentransports, in den Hospizalltag von 1709, in die meteorologischen Beobachtungen seit 1816 und berichtet auch vom 1964 erfolgten Bau des Autotunnels. Das Museum bietet dem interessierten Besucher einen Überblick hinsichtlich der Entwicklung einer bedeutenden und geschichtsträchtigen Region.
Die Hunde
Die weltbekannten St. Bernhardshunde werden seit etwa 1660 auf dem Pass gezüchtet und gehalten und waren ursprünglich aggressive, kurzhaarige Berghunde, die von den durchziehenden römischen Legionen in die Schweiz gebracht wurden. In der Vergangenheit wäre die Rasse beinahe ausgestorben, doch sie wurde regeneriert, vielleicht durch die Einkreuzung von Neufundländern und Deutschen Doggen. Der Name "Bernhardiner" kam 1865 allgemein in Gebrauch. Die Mönche auf dem Grossen St. Bernhard benutzten die gutmütigen, muskelbepackten Hunde als Zugtiere oder um Pfade durch den Neuschnee zu bahnen.
Praktische Informationen
Hospizmuseum
Gr. Sankt Bernhard